Mit Blick auf die drohende Energiekrise hat der Schiffdorfer Verwaltungsausschuss am vergangenen Montag einstimmig ein breites Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht.
Bürgermeister Henrik Wärner führt dazu aus: „Der durch den russischen Überfall auf die Ukraine ausgelöste Krieg in Europa zeigt uns schonungslos auf, wie verwundbar unsere Lebensweise ist. Daher sind neben der Wirtschaft und den Menschen insbesondere auch die Kommunen in der Pflicht, ihren Anteil an den Einsparbemühungen zu leisten. Dabei war es Politik und Verwaltung wichtig, mit Maß und Mitte und im Einvernehmen die bestgeeigneten Einsparpotentiale auszumachen und umzusetzen!“
In einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe aus verschiedenen Fachbereichen wurden diverse Möglichkeiten zur Energieeinsparung und dem Verwaltungsausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Folgende Maßnahmen wurden somit sofort durchgeführt bzw. in Auftrag gegeben:
• Reduzierung der maximalen Heiztemperatur im Rathaus und den Räumen auf dem Bauhof und der Kläranlage auf 19 Grad.
• Entkopplung des Ratssaales von der Zentralheizung, eine Beheizung über Frostschutz hinaus erfolgt nur noch für Sitzungen. Die Sitzungen finden wo möglich nur noch im kleinen, abgetrennten Bereich des Ratssaales statt.
• Heizkörper Flure, Treppenhäuser, Kopierraum und WCs wurden auf Frostschutz eingestellt und werden nicht geheizt.
• Abschaltung der öffentlichen Brunnen (Rathaus, Bohlenplatz, Wehdel).
• die Friedhofskapellen werden – wie auch bisher – lediglich zu den Bestattungen hochgeheizt und anschließend direkt wieder ausgestellt.
• Ausschalten der Außenbeleuchtung am Hokemeyers Hus (Sellstedt) und Oldenburger Haus (Altluneberg) sowie dem Standesamt Schiffdorf.
• Die Strahler am Rathaus und Standesamt wurden abgeschaltet, ebenfalls die Außenmastlampe am Standesamt.
• Kitas und Grundschulen sind von den Regelungen bezüglich der Beheizung ausgenommen; es erfolgt eine Überprüfung der Heizungseinstellungen, um effizient zu heizen.
• Die Einschränkung der Beheizung von Turnhallen auf derzeit auf 18 Grad bleibt bestehen und wird derzeit nicht weiter nach unten geregelt.
• In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bleiben die Turnhallen geschlossen.
• Je nach technischen und hygienerechtlichen Gegebenheiten soll die Warmwassernutzung in den Turnhallen komplett ausgesetzt werden.
• Ausweitung der Abschaltung der Straßenbeleuchtung zwischen 23:00 Uhr und 06:00 Uhr (Derzeit zwischen 01:00 Uhr und 05:00 Uhr ausgeschaltet). Hierdurch spart die Gemeinde auf ein Jahr geschätzt ca. 23.600 € / bzw. ca. 76.000 kWh. Diese Umstellung wird aufgrund technischer Umbauarbeiten nicht sofort, sondern von Ortschaft zu Ortschaft erfolgen.
• Im Hochsommer soll ab 2023 die Straßenbeleuchtung komplett abgeschaltet werden.
In einer Dienstbesprechung der Ortsbürgermeister wurde vereinbart, dass in den Ortschaften auf mindestens 50 Prozent der Weihnachtsbeleuchtung verzichtet werden soll. Dies betrifft neben den leuchtenden Sternen (je Stern Einsparung von gerundet 625 kWh) auch die Beleuchtung der Weihnachtsbäume. Außerdem werden alle Sterne auf Energiesparlampen umgerüstet.
Weitere Maßnahmen befinden sich noch in der Beratung und werden ggf. in den nächsten Sitzungen beschlossen.
Abschließend richten Verwaltungsausschuss, Bürgermeister und Ortsbürgermeister einen Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, sich den Einsparbemühungen anzuschließen: „Jeder kann einen kleinen Beitrag zum Gelingen des Zieles beitragen!“