In lockerer Atmosphäre trafen sich rund 100 geladene Gäste aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kirche, Schulen und Sport zu angeregten Unterhaltungen. Die Gelegenheit sich zu begegnen, neue Eindrücke zu sammeln und Gedanken auszutauschen wurde von den Anwesenden rege genutzt.
In seiner Begrüßung ging Bürgermeister Wärner auf die geladenen Gäste und deren Wirkungskreis ein. Besonderes Augenmerk richtete Wärner in seiner Rede auf die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Gemeindegebiet und die besondere Bedeutung der vielfältigen Kultur- und Sportvereine. Durch steigende Bevölkerungszahlen werde der Ausbau der Infrastruktur im Gemeindegebiet notwendig. Nicht nur im Bereich der Kindertagesstätten, auch die Entwicklung der Schulen müsse vorangetrieben werden. Probleme bereite zurzeit die Umsetzung zur Ganztagsbetreuung der Grundschüler ab 2026. Die Weichen seien zwar gestellt, aber wichtige Vorgaben zur Ausgestaltung, Finanzierung und Personalgewinnung seien noch nicht vorhanden.
Die Abhängigkeit von Energieträgern aus dem Ausland sei durch den Ausbruch des Krieges in der Ukraine schonungslos vor Augen geführt worden. Eine Energiewende sei daher notwendig. Insbesondere Freiflächen für Photovoltaik-Anlagen seien gefragt. Gleichzeitig sei die Landwirtschaft eine wesentliche Säule unserer Wirtschaftskraft. Der Schutz von Flächen, die ein hohes ernährungswirtschaftliches Potential aufweisen sei besonders abzuwägen. Mehr als ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen auf Moorböden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vermutet dort große Potentiale zur Reduktion von Kohlenstoffdioxid durch die Wiedervernässung. Positive Synergien seien zu erwarten, wenn Moorschutz, Überschwemmungsschutz, Landwirtschaft und Energiewende gemeinsam aus diesen Flächen entwickelt werden, statt zusätzliche fruchtbare Ländereien für die Landwirtschaft unbrauchbar zu machen.
Die Planungshoheit bei der Windkraft liege, so Wärner beim Landkreis Cuxhaven. Derzeit stehen im Gemeindegebiet vier Windräder. Auch auf diesem Sektor werde man sich zukünftig der Verantwortung stellen müssen. Hier sei eine besonders transparente Arbeitsweise im Sinne der Bevölkerung notwendig.
Das Tempo beim Ausbau von Wohnbauland solle reduziert werden. Stattdessen konzentriere man sich auf die Ausweisung von Gewerbeflächen. Letztendlich sei davon auszugehen, dass Gewerbebetriebe zusätzliche Arbeitsplätze bringen und die Ortschaften beleben. Der Rat habe erst kürzlich einen Bebauungsplan für Schiffdorf beschlossen, der das Gewerbegebiet weiter voranbringen werde. In Wehden, in direkter Nähe zur Autobahnabfahrt Debstedt gebe es geeignete Flächen für die Ansiedlung eines neuen Gewerbegebietes. Erste Gespräche mit den Flächeneigentümern seien noch vor der Sommerpause geplant.
Unter der Leitung von Ralf Heinlein haben die musikalischen Beträge von Karla Kirsch, Robert Eichler und Josh Riesenbeck von der Musikschule Schiffdorf zu einem angenehmen Verlauf des Gästeabends beigetragen. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgte das Team des Landgasthofes Wichern.
Foto: Bürgermeister Henrik Wärner und die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens