Neue Fahrradbrücke stellt historische Verbindung wieder her


Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten und Schiffdorfs Bürgermeister Henrik Wärner den Startschuss für den Bau der neuen Fahrradbrücke zwischen Köhlen und Altluneberg gegeben. Diese schafft eine wichtige Verbindung zwischen den beiden Kommunen und wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 für den Verkehr freigegeben.

Das Projekt hat eine turbulente Vorgeschichte: Ende 2022 wurde die alte Fuß- und Radwegbrücke, die über viele Jahre Geestlands Ortschaft Ringstedt und Altluneberg, ein Ortsteil von Wehdel in der Gemeinde Schiffdorf, miteinander verbunden hatte, abgerissen, weil sie baufällig war. Eigentlich sollte sie durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden. Doch dann wurde klar, dass die Flächen rund um das Gebiet „Ringstedter See“ vernässt werden sollen – als Ausgleich für das Flüssigerdgas-Terminal, das die Firma Tree Energy Solutions (TES) in Wilhelmshaven in einem 150 Hektar großen Vogelschutzgebiet baut.

Für den Brückenneubau musste also ein anderer Standort gesucht werden. Dieser liegt nun etwa zwei Kilometer Luftlinie von der ursprünglichen Stelle entfernt. Die neue Brücke entsteht am Ende des Wirtschaftsweges am südlichen Rand des Köhlener Westerholzes und wird über die Geeste nach Altluneberg führen.

Allein für den Neubau der 207 Meter langen und drei Meter breiten Brücke wird die Baufirma Tiesler aus Elsfleth rund drei bis vier Monate benötigen. In einem ersten Schritt werden die Handwerker vier Stahlpfähle mit einer Länge von jeweils neun Metern in den Boden rammen. Hinzu kommen mehr als 100 weitere Schraubpfähle. Auf beiden Seite der Geeste werden Spundwände eingebracht. „Die eigentliche Brücke wird dann in mehreren Einzelteilen auf den Pfählen verbaut“, erklärt Ludwig Augenthaler vom Team Tiefbau, der das Projekt bei der Stadt Geestland begleitet. Die Oberkonstruktion besteht aus recyceltem Kunststoff – witterungsbeständig und langlebig. Wer auf der Brücke eine kleine Verschnaufpause einlegen möchte, darf sich auf zwei kleine Aussichtsplattformen mit Sitzbänken freuen.

Die Kosten für das Projekt liegen bei insgesamt rund drei Millionen Euro, ausschließlich finanziert von der Firma TES. Das Geld wird auch für die Sanierung der Wirtschaftswege aufgewendet, die sich an die Brücke anschließen. Rund 1.600 Meter Wegstrecke werden erneuert, verteilt auf die Geestländer und die Schiffdorfer Seite. Das passiert allerdings erst, nachdem die Brücke fertiggestellt wurde. Voraussichtlich im Frühjahr 2025 können dann die ersten Radfahrenden die neue Verbindung über die Geeste passieren.