Bürgermeister Henrik Wärner nutzt die Sommermonate, um Einblicke in verschiedene Berufe des öffentlichen Dienstes in der Gemeinde Schiffdorf zu erhalten. Anschließend wird er hier einen kleinen Praktikumsbericht verfassen.
Den ersten Praktikumstag absolvierte er in der Kita Wehdeler Butscherhaus.
„Ich gebe ehrlich zu: Vor dem Praktikum in der Kita hatte ich den größten Respekt." Wie reagieren die Kinder auf den fremden Mann? Wie umgehen mit unsicheren oder weinenden Kindern? Wie den richtigen Ausdruck finden und pädagogisch korrekt sprechen?“
Als unsere Kita-Leitung Jennifer Penning mich nach einer kurzen Begrüßung um 07:30 Uhr direkt zu den Kolleginnen in die Krippengruppe der Marienkäfer brachte, war keine Zeit mehr für Fragen. Die Kinder fassten nach und nach Vertrauen und spätestens beim Toben nach dem Frühstück war ich fester Bestandteil der Gruppe. Hier zeigte sich zum ersten Mal die besondere Herausforderung, vor der unsere Erzieherinnen täglich stehen. Die vor Energie strotzenden eher extrovertierten Kinder sind schwer zu halten und man muss aufpassen, dass sie nicht übermütig werden. Aber auch die kleinen und frisch eingewöhnten Kinder brauchen Aufmerksamkeit und müssen gesehen werden. Da das Außengelände aufgrund des Dauerregens nicht genutzt werden konnte, musste das Programm drinnen gestaltet werden.
Für mich ging es am späten Vormittag aber schon rüber in die Kindergartengruppe der Raupen. Wie auch bei den ganz Kleinen, heißt es viel auf dem Boden sitzen oder auf den Knien hocken, um auf Augenhöhe mit den Kindern zu sein. Der Renner bei allen waren die „Tattoos“ aus Glitzerstaub – da konnte auch ich mich nicht zurückhalten und bekam von der Kollegin eine Kuh auf den Handrücken. Das Mittagessen, das sonst vom Caterer geliefert wird, wurde dieses Mal gekocht. Die Nudelsauce mit Roter Beete aus dem eigenen Kitagarten kam aber nicht so gut an wie die alternativ angebotene Tomatensauce. Nachmittags ging es dann doch noch raus und die Kinder hatten großen Spaß beim spielen in den Pfützen.
Als fast alle Kinder abgeholt waren, endete auch mein Tag. Ich bewundere unsere Erzieherinnen und Erzieher dafür, wie sie es schaffen, nie die Ruhe zu verlieren, allen Kindern die nötige Aufmerksamkeit zu schenken und auch bei teilweise ohrenbetäubender Lautstärke nicht in Stress zu verfallen (oder es sich zumindest nicht anmerken zu lassen). Für mein Amt als Bürgermeister nehme ich viele Eindrücke mit und hoffe sehr, dass es mir gelingt Entscheidungen am Schreibtisch mit den Eindrücken des Blickwinkels der Praxis zu treffen.
Die nächste Station führt Henrik Wärner in den Bauhof der Gemeinde.